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am 22. Janur 2020 um 19.00 Uhr in Lage, Lagenser Forum, Am Drawen Hof 1


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihnen Allen zuerst alles Gute für das Jahr, das vor uns liegt. Auch in diesem Jahr wird es wieder erforderlich sein, Stellung zu beziehen und sich einzumischen. Doch zunächst steht der Gedenktag an die Opfer des Natioanlsozialismus an.

Im Rahmen der Veranstaltungen anlässlich dieses Gedenktages kommt - auf Einladung des Arbeitskreises "Gegen das Vergessen" in Kooperation mit der Stadt Lage - Petra Rosenberg zu einer Lesung nach Lage. Sie liest aus der Biographie ihres Vaters. Petra Rosenberg ist Sintiza, die Familie Rosenberg gehört einer der ältesten Sinti-Familien in Deutschland an. "Zigeuner" wurden sie - wie auch die Roma - oft abfällig genannt. Und auch sie gehörten zu den Verfolgten während des Nationalsozialismus.

Otto Rosenberg wuchs in Berlin auf. Dort besuchte er auch die Volksschule. Zu den Olympischen Spielen 1936 wurde er mit anderen Sinti und Roma in das Zwangslager Berlin-Marzahn (damals Zigeunerrastplatz Marzahn genannt) eingeiwesen. Hier wurde er auch von den NS-"Zigeunerforschern" Robert Ritter und Eva Justin untersucht. Er überlebte als einziger von elf Geschwistern den Völkermord unter anderem in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Buchenwald, Dora und Bergen-Belsen.

Otto Rosenberg ist der Vater von vier Söhnen und drei Töchtern, darunter die Pädagogin Petra Rosenberg und die Sängerin Marianne Rosenberg.Lange Zeit verschweigt die Familie ihre Zugehörigkeit zur Sinti-Familie. Denn "Zigeuner" zu sein kann das Leben kosten.

Nach seiner Befreiung zählte Otto Rosenberg zu den maßgeblichen Mitbegründern der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Nach seinem Tod 2001 setzt Petra Rosenberg, die an der Freien Universität Berlin studiert hat, seine Arbeit fort. Sie ist heute Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg. Die Biographie von Petra Rosenberg wurde in einem Buch des Anne Frank Zentrums Berlin zusammen u. a. mit der Lebensgeschichte von Anne Frank zum Thema Zwischen Verfolgung, Diskriminierung und Selbstbehauptung für den Gebrauch in Schulen dargestellt.

Weitere Informationen zu Sinti und Roma in Deutschland sowie zu Otto Rosenberg können Sie nachlesen unter www.sinti-roma-berlin.de

Ich würde mich freuen, wenn Sie in Ihrem Verteiler auf die Veranstaltung hinweisen könnten und freue mich natürlich ebenfalls auf Ihre Teilnahme an der Veranstaltung.

Freundliche Grüße

Manfred Hilbrink-Späth

für den Arbeitskreis "Gegen das Vergessen"