300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die MLPD am 20.06.2020 zur Aufstellung der Lenin-Statue vor der Parteizentrale in Gelsenkirchen erwartet – 1.100 waren gekommen! In ihrer Begrüßungsrede erklärte Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD: „Ich wurde in den letzten Wochen oft gefragt, ob die Aufstellung der Statue als Provokation gedacht war. Nein, aber vielleicht ist sie ein bestimmter Tabubruch. Ein Bruch des Tabus, dass man in dieser Gesellschaft über die Errungenschaften des Sozialismus und seiner Repräsentanten gar nicht sprechen soll. Auch um die Vorbehalte und Denkverbote des Antikommunismus vom Sockel zu stoßen ist der heutige Tag Teil der Bewegung ‚Gib Antikommunismus keine Chance!'"

2020 Lenin GE

25 Medien waren auf einer Pressekonferenz mit Gabi Fechtner und Stefan Engel vertreten, darunter ARD, ZDF, WDR, RTL, DPA, AFP, WAZ, Bild, FAZ, zwei russische Fernsehsender, einer mit Liveübertragung. Das Programm war festlich, streitbar, kulturvoll und Hunderte sangen begeistert die Internationale, als das Denkmal enthüllt wurde.

Stefan Engel, der Leiter des theoretischen Organs der MLPD, der Schriftenreihe Revolutionärer Weg, führte aus: „Wenn wir uns heute zum Marxismus-Leninismus bekennen, so wissen wir natürlich, dass die Texte, Bücher, Aufsätze und Schriften von Marx und Lenin schon über 100 Jahre alt sind, die mit den heutigen gesellschaftlichen Verhältnissen nicht mehr vergleichbar sind." Er führte aus, dass dem „Marxismus-Leninismus jeder Dogmatismus fremd ist" und „wir immer unseren eigenen Kopf gebrauchen müssen", wie es die MLPD seit 38 Jahren macht.

In einem bunten Programm mit klassischen und modernen Arbeiter- und Freiheitsliedern wurden auch 37 Grüße aus Gelsenkirchen, Deutschland und aller Welt vorgetragen. Der Tag war eine schwere Niederlage für Faschisten und Ewiggestrige. Ein groß angekündigter Faschistenaufmarsch hatte jämmerliche 16 Teilnehmer, der antikommunistische Protest der AfD 13 und die FDP brachte gerade mal zehn Leute auf die Beine. Der Tag komplettiert auch die Blamage der Stadtspitze in Gelsenkirchen, die erst einen illegalen Baustopp gegen die Statue verhängen ließ und jetzt zigtausende Euro Steuergelder für antikommunistische Kampagnen ausgibt. Dagegen gab es über 2.500 Euro freiwillige Spenden bei der Feier der MLPD. „In der nächsten Zeit wird die Debatte über Lenin und den Antikommunismus natürlich weitergehen. Mit dem heutigen Tag wurde schon einmal ein wichtiger Schritt gemacht, dass darüber massenhaft diskutiert wird", so Gabi Fechtner.