Am 9. September 2021, begann der unbefristete Streik der Beschäftigten von Charité und Vivantes für einen Tarifvertrag „Entlastung“ und die Forderung „TVöD für alle an der Spree“.

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Mit einer machtvollen Demonstration von ca. 2000 Kolleginnen und Kollegen wurde genauso wie durch die Lokführer der GDL die einstweilige Verfügung für ein Streikverbot seitens der Vivantes-Geschäftsführer und deren Angriff auf die gewerkschaftlichen und demokratischen Rechte der streikenden Kolleginnen und Kollegen weggekämpft.

Der sogenannte rot-rot-grüne Senat und dessen Vertreter im Vorstand im landeseigenen Vivantes- und Charité-Konzern provozieren weiter mit faulen Angeboten. Kein Freizeitausgleich für überlastete Schichten, allenfalls kleine Ausgleichszahlungen. Und für die ausgegliederten Arbeiterbereiche der Charité Facility Management GmbH (CFM) und Vivantes Service GmbH (VSG) einen Stufenplan über viele Jahre bis zum angeblichen TVöD-Niveau und ohne die wichtige Zusatzrente VBL. Dazu fordern diese Kolleginnen und Kollegen seit vielen Jahren auch die Rückführung in den Mutterkonzern. 

Vor den Wahlen heucheln die Verursacher der Zustände an den landeseigenen Kliniken auf einmal ihr Mitgefühl. Mit Aussagen wie „Wir wollen doch alle, dass die Pflege besser dasteht“ und „Wir können doch alle vernünftig miteinander reden“ versucht die SPD-Bürgermeisterkandidatin Franziska Giffey, den Streik vor der Bundestagswahl und der Berliner Abgeordnetenhauswahl am 26. September zu unterlaufen, und wirbt „für eine neutrale Person um die Probleme zu lösen“.

Diesen Weg der Schlichtung wollen die Kolleginnen und Kollegen nicht gehen. Stufenpläne? Faule Kompromisse? Dafür ist kein Raum! Die Arbeitsbedingungen sind unerträglich desolat. Der unbefristete Streik für die volle Durchsetzung der Forderungen ist genau die richtige Antwort auf die Wahlversprechen der bürgerlichen Politiker und Politikerinnen des regierenden Senats von SPD, Grünen und „Die Linke“. Sie sind die Täter und tragen die Verantwortung einschließlich der Drangsalierung und Kriminalisierungsversuche der Streikenden. 

In der Kollegenzeitung „Pulsschlag“ fordern die Kolleginnen und Kollegen deshalb auch die sofortige bedingungslose Wiedereinstellung und Entschädigung der beiden in der Tarifrunde 2020 fristlos gekündigten Betriebsräte und Mitglieder der ver.di-Tarifkommission der CFM. Als Verhandlungsführer haben sie den CFM-Tarifvertrag in der Schlichtung mit Platzek ausgehandelt und im Betrieb haben sie Hausverbot.

Wie hier kämpferische Gewerkschafter in ihrer Existenz bedroht und kriminalisiert werden, ist ein politischer Skandal des regierenden Berliner Senats. Die Betriebsgruppe der MLPD an der Charité erklärt ihre volle Unterstützung dieses bedeutenden erstmals gemeinsamen unbefristeten Streiks an den landeseigenen Kliniken und ihrer über 30.000 Beschäftigten.