opel eisenach

Am 30.9.21 wurde die Werksschließung des Opel/Stellantis-Werks in Eisenach eingeleitet. Seitdem werden sämtliche Bänder und Montagehallen komplett leer gefahren. Die ersten Bereiche sind schon in Kurzarbeit oder kommen noch zum Reinigen der Anlagen und Hallen. Ab Montag Abend oder Dienstag Mittag soll das Werk mindestens bis Ende des Jahres stillstehen und die Kolleginnen und Kollegen in Kurzarbeit geschickt werden. Das gab es noch nie! Alle Indizien sprechen dafür, dass hier in einem Überraschungscoup das Werk geschlossen und die Kollegen belogen und überrumpelt werden sollen. Erste Teile werden nach Sochaux in Frankreich gebracht, was darauf schließen lässt, dass diese Schließung in Wahrheit eine Verlagerung der Produktion des GrandlandX nach Sochaux bedeutet.

Dazu erklärt Tassilo Timm, der Landesvorsitzende der MLPD in Thüringen: "Nur einige Tage nach der Bundestagswahl soll die Belegschaft vom  Opel/Stellantis-Konzern und die ganze Region hier vor vollendete Tatsachen gestellt werden! Opel/Stellantis ist nicht der einzige Konzern, der damit bewusst bis nach der Bundestagswahl gewartet hat, um das Wahlergebnis der an den Kapitalismus gebundenen bürgerlichen Parteien nicht zu gefährden. Die Halbleiter-Krise ist hier vorgeschoben. Wir wissen, dass Halbleiter gezielt in andere Werke umdirigiert werden. So soll das Werk leer gezogen und dann abgewickelt werden. Die Monopole gehen zur rigoroseren Abwälzung der Krisenlasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf die Arbeiter und die Massen über. Nun ist eine deutliche Antwort der ganzen Belegschaft und der arbeitenden Menschen, der Frauen, der Kleinhändler oder der Masse der Jugend in der ganzen Region gefragt. Wer kämpft, bekommt Solidarität!“

Bodo Ramelow kritisierte unterdessen die „Unternehmenskommunikation“. Bisher habe Opel mit den Ministerpräsidenten geredet, wenn solche Entscheidungen anstanden. Statt die Belegschaft im Kampf um jeden Arbeitsplatz zu unterstützen, bedauert er nur, dass er nicht früh genug informiert wurde. Thüringens Wirtschaftsminister Tiefensee sprach von einer „bitteren Entscheidung“ und er erwarte, dass die Zusage von Stellantis, die Produktion Anfang 2022 wieder aufzunehmen eingehalten wird. Damit gibt er der Illusion noch Feuer, dass es sich um einen kurzfristigen Stillstand handle. Diese Werksschließung muss sofort gestoppt und zurückgenommen werden!

Dazu Timm abschließend: „Die Politik der bürgerlichen Parteien dient einzig und allein den Konzernen! Wir Arbeiter sind stattdessen gut beraten, nun unsere eigene Rechnung aufzumachen und positive Forderungen aufzustellen.

  • Keine Werksschließung bei Opel in Eisenach!
  • Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz!
  • 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
  • Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht!

Solche Forderungen lassen sich nur im gemeinsamen Kampf durchsetzen. Die MLPD steht den Opel-Kollegen mit ihrem ganzen Know-how, mit internationalen Beziehungen und Verbindungen zur Bevölkerung zur Verfügung und organisiert die Solidarität."


rf-news: Mahnwache steht