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Kategorie: Widerstand gegen die Klimakatastrophe
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2021klimakonferenz

Es ist eine der Topmeldungen der letzten Tage: Die USA und China haben bei der Klimakonferenz in Glasgow eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sich die beiden imperialistischen Länder zu zusätzlichen Klimaschutz-Maßnahmen verpflichten. Den bürgerlichen Massenmedien zufolge geschah das völlig „überraschend“.

Schon überschlagen sich Monopolpolitiker und NGO-Vertreter geradezu vor Begeisterung. So schreibt UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf Twitter: „Um den Klimawandel zu bekämpfen, brauchen wir Zusammenarbeit und Solidarität. Dies ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung." Greenpeace-International-Chefin Jennifer Morgan meint: „Wenn man an die geopolitische Situation gerade denkt und was da zwischen diesen beiden Staaten passiert, dann ist das extrem wichtig, dass sie zusammenarbeiten, um die Klimakrise zu bekämpfen.“ Doch wie sieht er denn nun aus, der wichtige Schritt? Da ist von einer „langfristigen Strategie“ die Rede, mit dem „Fokus darauf, den eigenen Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren und letztendlich klimaneutral zu werden“. Doch nirgendwo findet sich in den Veröffentlichungen dazu auch nur ein einziges Wort, wer bis wann konkret Treibhausgase reduzieren soll. Aber es soll schon mal ein „beständiger Austausch über die Optionen stattfinden". Dieser beständige Austausch ohne irgendwelche nennenswerten verbindlichen Ergebnisse findet allerdings schon seit der ersten UN-Weltklimakonferenz von 1990 statt. Eine wahrhaft monumentale historische Vereinbarung!

Bekanntermaßen ist das Ziel des völlig unzureichenden Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung gegenüber der vorindustriellen Zeit auf möglichst 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Nicht mal das wird die Konferenz von Glasgow einhalten: Greenpeace-Deutschland-Chef Martin Kaiser: "Was die einzelnen Länder an Plänen und Zielen einge­reicht haben, reicht in der Summe nicht aus, um die globale Erwär­mung unter 1,5 Grad zu stabili­sieren."

Nach Berechnungen des Analyse-Portals Climate Action Tracker wird die Erderwärmung in diesem Jahrhundert selbst bei Einhaltung der Zusagen immer noch bei 2,4 Grad liegen. Dabei hieß des zu Beginn des Gipfels: "Es ist 5 nach 12! Das ist unsere letzte Chance, das Weltklima zu retten!" Viel bleibt davon nicht übrig, außer: „Schön, dass wir darüber gesprochen haben.“