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Kategorie: Arbeiterbewegung
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Der Solidaritätskreis „Kampf um alle Arbeits- und Ausbildungsplätze bei Opel Eisenach und den Zulieferern“ hat eine Pressemitteilung zum Erfolg der Opelaner veröffentlicht.

2021eisenach opel

Ende September, wenige Tage nach der Bundestagswahl, versuchte der oberste Chef von Stellantis (Zusammenschluss von PSA/Opel und Fiat), in einer Überrumpelungsaktion Tatsachen zu schaffen und die Schließung des Werkes Eisenach auf die kalte Tour einzuleiten. Er wollte außerdem die Werke Rüsselsheim und Eisenach aus dem Opel-Verbund ausgliedern, um direkten Zugriff zu haben. Innerhalb von drei Tagen wurde das Eisenacher Werk komplett leer gezogen und mit der Verlagerung der Teile nach Sochaux begonnen, wo der Grandland hin verlagert werden sollte.

Der hinterhältige Plan ist gescheitert!

Tavares musste nachgeben und kleinlaut verkünden, dass die Produktion in Eisenach ab Januar wieder aufgenommen wird und dass Eisenach und Rüsselsheim im Opel-Konzern bleiben!

Herzliche Glückwünsche an die Opelaner, ihre Familien und uns alle!

Von wegen, wir sollten besser abwarten und die Füße still halten: Wenn alles ruhig geblieben wäre, hätte Tavares seine Pläne ungestört durchziehen können. Von wegen, man kann nichts machen gegen die da oben: Wir haben sofort Alarm geschlagen, den Solidaritätskreis gegründet und die Öffentlichkeit informiert. Das politische Risiko wurde für Tavares unkalkulierbar.

Von wegen, die Arbeiter stehen alleine: Die Solidarität aus der Bevölkerung war überwältigend. Bei unseren Mahnwachen auf dem Eisenacher Markt standen die Menschen Schlange, um sich in die Solidaritätslisten einzutragen. Bis heute kamen 586 Unterschriften zusammen, auch aus Dänemark, Norwegen, und Luxemburg, aus Sindelfingen oder Rüsselsheim. Und die Spendendosen waren voll. Nach Abzug aller Kosten sind 612,45 Euro in der Solidaritätskasse!

Von wegen, jeder stirbt für sich alleine: Der Aktionstag am 29. Oktober in Eisenach war der Beweis, dass der gemeinsame Kampf möglich ist, über Konzerngrenzen und Ländergrenzen hinweg, mit den Kolleginnen und Kollegen von VW, von Daimler und aus acht französischen Werken. Am stärksten war Sochaux vertreten, das angebliche „Gewinnerwerk“, wenn Eisenach geschlossen würde.

Arbeitereinheit gewinnt!

Der Solidaritätskreis bedankt sich ganz herzlich für diese überwältigende Initiative! Wir bleiben gleichzeitig auf der Hut, denn der Rückzieher von Tavares bedeutet nicht, dass er seine Ziele aufgibt. Warum will er weiterhin das Werk Eisenach in eine eigene GmbH umwandeln? Warum gilt die neue Vereinbarung nur ein Jahr? Und wo ist die Zusage für das Nachfolgemodell für Eisenach? Jetzt ist die Zeit, sich zu organisieren und Kräfte zu sammeln für die nächste Runde!


Der Solidaritätskreis wird am Tag der Betriebsversammlung in Eisenach, am 24. November 2021, bei den Opelanern sein und am Nachmittag ab 16 Uhr auf dem Markt Flagge zeigen.

Wir laden zum Treffen des Solidaritätskreises am 8. Dezember um 17 Uhr in die Kulturwerkstatt EA (Katharinenstraße 42) ein. Wir wollen den Erfolg auswerten und beraten, wie es weitergeht. Wenn möglich, stoßen wir Corona-gerecht mit Glühwein auf die Solidarität an.