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Kategorie: Arbeiterbewegung
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Hafenarbeiter gehen zu einer Streikversammlungjpg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

herzlichen Glückwunsch zu eurem Kampf um die Erhöhung eurer Löhne!

Ihr habt Eindruck hinterlassen und Sympathie gewonnen bei vielen Belegschaften durch eure kämpferische Haltung. Ihr habt eure Warnstreiks mit machtvollen Demonstrationen verbunden. Ihr zeigt, dass es angesichts der grassierenden Inflation richtig ist, hohe Lohnforderungen aufzustellen. Das hat euch viel Solidarität eingebracht. Mit eurer Festgeldforderung von 1,20 € habt ihr auch klar gemacht, dass es
euch besonders um die Verbesserung der Löhne der unteren Lohngruppen geht. Im gleichen Sinn wirkt auch die Forderung nach einer Einmalzahlung, die ebenfalls diesen Kolleginnen und Kollegen besonders zugute kommt.

Unverschämte und dreiste Hetzkampagne in der bürgerlichen Presse

Allen voran das Hamburger Abendblatt profiliert sich als Presseorgan der Hafenbosse und macht Stimmung gegen euch. Obwohl schon wiederholt durch ver.di und HHLA-Beschäftigte klargestellt worden ist, dass die angeblichen 90.000 € und mehr Jahreseinkommen eine Lüge sind, wird das wider besseren Wissens gebetsmühlenartig wiederholt. Der Zweck ist doch klar: Zu spalten, indem die Solidarität und die Sympathie in der Bevölkerung mit eurem Kampf zersetzt werden soll. Die gleiche Hetze beginnt das Abendblatt nun gegen die Forderungen der IG Metaller des Bezirks Küste.

Wer ist denn hier gierig? Die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) hat auf ihrer Hauptversammlung am 16. Juni 2022 die Ausschüttung pro Aktie um 66% erhöht, da sich der Gewinn um 84,7% auf 228,2 Mio. € erhöht hat. Und diese Gewinne sind das Ergebnis der Ausbeutung der Arbeitskraft der Hafenarbeiter. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd (Großkunde der HHLA) hat ihr Konzernergebnis im ersten Quartal 2022 gegenüber 2021 auf 4,171 Mrd. € verdreifacht. Der Stundenlohn für die untere Lohngruppe der Hafenarbeiter ist 18,34 €, die Lohngruppe für die meisten Hafenfacharbeiter 23,11€ und nur wenige Großgerätefahrer, Meister und Vorarbeiter bekommen 28,47€. Das sind Löhne, wie sie in vielen Großbetrieben bezahlt werden.

Keine Kollegin und kein Kollege muss sich für seinen Lohn entschuldigen! Brosamen wie 9-€-Ticket für ein Vierteljahr, Steuernachlass bei Sprit und andere Einmalzahlungen ändern nichts auf Dauer. Erneut wurden nun letzten Dienstag die Verhandlungen von ver.di mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) ergebnislos abgebrochen und auf Dienstag, den 5. Juli 2022, verschoben.

So kann es keinen Tag weitergehen!

(...)


Flugblatt der MLPD Landesleitung Nord - hier vollständig als pdf-Datei