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Kategorie: Gib Antikommunismus keine Chance
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Am 16. Mai 2021 veröffentlichte das Magazin „Cicero“ einen Hetzartikel von Michael Sommer: „Antisemitismus auf deutschen Straßen - Ross und Reiter nennen“. Darin beklagt er, dass es in Deutschland angesichts der Unterdrückung der Palästinenser in Israel Demonstrationen gegen die Politik Israels gibt, die er als „toxischen Antisemitismus“ diffamiert. Mit seiner Forderung, „Ross und Reiter zu nennen“, verfolgt er das Ziel, fortschrittliche und revolutionäre Organisationen wie die PFLP und die MLPD mit islamistisch-faschistischen Organisationen wie der Hamas und den Muslimbrüdern in einen Topf zu werfen. So erfindet er nach Schilderungen über tatsächliche oder angebliche antisemitische Äußerungen, dass dabei auch „Abordnungen von MLPD und SDAJ (…) an ihren Fahnen zu erkennen“ gewesen seien.

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Die MLPD schaltete einen Anwalt ein und bestand auf einer Gegendarstellung. Am 7. Juni musste „Cicero“ gegenüber dem Anwalt kleinlaut mitteilen: „Die Gegendarstellung Ihrer Mandantin, der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands (MLPD), zum Gastbeitrag von Michael Sommer vom 16.05.2021 werden wir auf unserer Website cicero.de veröffentlichen.“ Das ist auch postwendend passiert: "Zu dem im Gastbeitrag von Michael Sommer 'Antisemitismus auf deutschen Straßen – Ross und Reiter nennen' vom 16.05.2021 und der Behauptung, Abordnungen u.a. der MLPD seien auf sogenannten Anti-Israel-Demonstrationen, bei denen judenfeindliche Parolen gerufen worden seien, an ihren Fahnen erkennbar gewesen, stellen wir folgendes fest: 'Abordnungen der MLPD haben sich an keinen Demonstrationen beteiligt, bei denen judenfeindliche Losungen verbreitet und/oder judenfeindliche Äußerungen getätigt wurden, insbesondere auch nicht an der Demonstration vom 15. Mai in Berlin.'" Ein großer Erfolg gegen die Hetze über den angeblichen „linken Antisemitismus“!

Cicero war 2004 als „liberal-konservatives“ Magazin gegründet worden, vollzog dann ab 2015 mit der Rechtsentwicklung der Regierungen und der bürgerlichen Parteien auch einen deutlichen Schwenk nach rechts. Catalina Schröder schrieb bereits 2017, im „Cicero“ werde „AfD-Gedankengut so elegant verpackt, dass es beim ersten Hinhören gutbürgerlich klingt.“ Somit ist Cicero Teil eines ganzen Netzwerkes von Medien, Organisationen und Einrichtungen, das dem Faschismus den Weg bereiten will. Es ist kein Zufall, dass „Cicero“ dabei besonders die MLPD ins Visier nimmt, und umso bedeutender, dass das Magazin damit eine krachende Niederlage erlitten hat.

Michael Sommer, der Autor des „Gastbeitrags“ im „Cicero“, ist übrigens auch einschlägig vorbelastet. Er ist Professor für Altertumswissenschaft an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Der Allgemeine Studentenausschuss (AStA) nimmt das antifaschistische Vermächtnis des Namensgebers der Universität offenbar ernst - ganz im Gegensatz zu Sommer. In der ASta-Zeitschrift „Die kleine Weltbühne“ kritisieren die Studentinnen und Studenten, dass Sommer „schamlos in dem Vokabular der Rechten artikuliert“ und Schriften wie die „Identitäre Bewegung“ klingen. Sie fragen: „Wo setzen wir Grenzen für einen friedlichen Umgang miteinander?“ Die MLPD hat Sommer Grenzen gesetzt – auf einen friedlichen Umgang mit ihm und seinesgleichen legen wir allerdings keinen Wert.

Antikommunistischen und rassistischen Hetzern werden wir weiterhin konsequent entgegen treten.

Gib Antikommunismus keine Chance!

fh,