Rund 2500 Kolleginnen und Kollegen hatten sich am 29. August vor der Hauptverwaltung der Thyssenkrupp Stahl AG (TKSE) in Duisburg versammelt. Sie nahmen die Aufsichtsratssitzung der Stahl AG zum Anlass, gegen die geplante Vernichtung tausender Arbeitsplätze durch die Pläne von Thyssenkrupp-Chef Miguel López und Aufsichtsrats-Chef Siegfried Russwurm zu protestieren. Deshalb warteten sie auch gespannt auf das Ergebnis der AR-Sitzung.

tkse

Als um 17:30 Uhr die Sitzung beendet war, marschierte der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Sigmar Gabriel mit Gefolge schnurstracks in das Besucherzentrum zur Pressekonferenz – ohne ein Wort an die Kolleginnen und Kollegen zu richten. Auf der Pressekonferenz verkündete Gabriel seinen Rücktritt als Vorsitzender des Aufsichtsrates von TKSE, den seines Stellvertreters, dem ehemaligen IG-Metall-Vorsitzenden Detlef Wetzel und zwei weiteren Mitgliedern.

Dass Gabriel nicht zuerst die Kolleginnen und Kollegen informierte, sondern die bürgerliche Presse, stieß auf breite Empörung. Hunderte gingen Richtung Besucherzentrum und forderten, dass Gabriel rauskommen und die Kollegen informieren soll. Dazu rief auch der Leiter des Vertrauenskörpers, Dirk Rechel, auf. Das nahmen türkische Faschisten, rückschrittliche Mitglieder der Vertrauenskörperleitung und einige von ihnen beeinflusste Kollegen zum Anlass, aggressiv gegen die MLPD zu hetzen. So behaupteten sie, die MLPD wolle die Pressekonferenz stürmen. Das war völlig an den Haaren herbeigezogen und ein Vorwand für wüste antikommunistische Attacken gegen die MLPD bis hin zu körperlichen Angriffen.

Die Faschisten bildeten eine Kette vor dem Besucherzentrum und spielten sich auf, als wären sie der Werksschutz und die Polizei. Damit zeigten sie ihr wahres Gesicht. Mit ihrem Hass bis zur Anwendung von Gewalt vor allem gegen klassenkämpferische und revolutionäre Kräfte übernehmen sie das Drecksgeschäft für den Vorstand. Das Ganze zeigte aber auch, wie Faschisten und rechte Gewerkschaftsfunktionäre sich im Antikommunismus einig sind. Doch kamen sie damit nicht durch. Denn immer mehr Kollegen schritten gegen die aggressiven Angreifer ein und stoppten sie. Daraus können für den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz zwei wichtige Lehren gezogen werden: Er muss sich auch gegen die faschistische Gefahr wenden und im Interesse des gemeinsamen Kampfes ein positives Verhältnis zur MLPD und der Schulterschluss mit ihr hergestellt werden.